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VLK begrüßt Reallohnzuwachs und mahnt dringenden Handlungsbedarf an (19.04.2009)

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) die Tarifeinigung zwischen der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände und dem Marburger Bund über die in den folgenden zwei Jahren rund achtprozentige Einkommenssteigerung für Klinikärzte an kommunalen Krankenhäusern zur Kenntnis genommen. ”Ich freue mich für die Kolleginnen und Kollegen, die durch diesen Tarifabschluß einen echten Reallohnzuwachs erhalten. Dies ist vor dem Hintergrund ihrer großen Arbeitsbelastung und ihrer hohen Verantwortung für die Patienten mehr als berechtigt” erklärte der Präsident des VLK, Professor Dr. Hans-Fred Weiser.
Als besonderen Erfolg wertet er die Gleichstellung in der Entlohnung zwischen Krankenhausärzten der alten und der neuen Bundesländer. “Dies war lange überfällig, denn die traditionelle regionale Differenzierung entbehrte jeglicher rationaler Begründung” so Weiser.
Auf der anderen Seite wertet der VLK die durch diese Tarifeinigung auf die Krankenhäuser zukommenden finanziellen Belastungen als unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr verkraftbar: “Die Krankenhausträger tragen monetäre Fesseln. Ihr Budget ist gedeckelt und die gesetzlichen Vorgaben für die Budgetsteigerung in Höhe von 0,64% reichen nicht aus, um die durch die jetzt getroffene tarifliche Vereinbarung entstehenden Zusatzkosten auch nur annähernd zu decken.” Folge dieser unzureichenden Ausstattung deutscher Krankenhäuser müssen – so Weiser – zwangsläufig weitere Leistungsreduktionen zu Lasten der Patienten und mit großer Wahrscheinlichkeit auch weiterer Personalabbau sein, der zwangsläufig zu einer dann nicht mehr zumutbaren Arbeitsverdichtung für die verbleibenden ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter der Krankenhäuser führen muß.
Die Politik sei dringend gefordert, so Weiser, den Krankenhäusern durch die Einspeisung ausreichender Finanzmittel in den Gesundheitsbereich zu ermöglichen, die sich aus dem Tarifabschluß ergebenden monetären Verpflichtungen in Höhe von etwa 300 Mio. € gegenüber ihren ärztlichen Mitarbeitern nachzukommen. ”Es kann nicht angehen, dass die Krankenhäuser nun versuchen müssen, mit ihren ohnehin unzulänglichen Haushalten diese Mehrkosten zu stemmen. Das System muß kollabieren, wenn die Politik nicht endlich handelt” so Weiser.


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