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\"Für die niedergelassenen Ärzte gibt es bislang noch wenig genutzte Potenziale\", sagte der auf diesen Bereich spezialisierte Marktforscher Bernd Rebmann der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin.

\"An den Schnittstellen zur stationären Versorgung, zu nichtärztlichen Heilberufen und zur Pflege könnten die ambulanten Ärzte künftig neue Einkommensquellen erschließen\", sagte der Chef des Instituts Rebmann Research. Dies betrifft etwa die spezielle Versorgung von Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. \"Auch beim ambulanten Operieren dürfte es einen weiteren Anstieg geben, wobei die Honorare sich an die der Krankenhäuser angleichen sollten.\" Die Ärzte könnten ihr Leistungsspektrum auch hin zu Wellnessangeboten im sogenannten zweiten Gesundheitsmarkt erweitern.

Der Honorarstreit leide unter fehlenden Fakten, sagte Rebmann. \"In den vergangenen zehn Jahren bekamen die ambulant tätigen Ärzte rund 20 Prozent mehr Geld.\" Wachstum habe es sowohl bei der Bezahlung durch die gesetzlichen Krankenversicherung als auch bei den privatärztlichen und den IGeL-Leistungen gegeben. Die medizinisch nicht unbedingt nötigen IGeL-Leistungen müssen vom Patienten bezahlt werden. 2009 sollen die rund 140 000 niedergelassenen Ärzte mehr als 30,5 Milliarden Euro allein von den gesetzlichen Kassen bekommen.

\"Das durchschnittliche Einkommen liegt bei 110 000 bis 120 000 Euro\", sagte Rebmann. Angesichts von Arbeitszeiten von 55 Wochenstunden im Schnitt und des hohen Haftungsrisikos seien die Honorare auch nicht überzogen. Der Verdienst der einzelnen Ärzte sei außer von der Region stark vom Risiko abhängig und vom Grad der Spezialisierung.

Je spezialisierter ein Facharzt sei, desto höher sei dabei sein Risiko. \"Während man zur Einrichtung einer Hausarztpraxis rund 100 000 Euro braucht, kosten radiologische Praxen 2,5 bis 3 Millionen Euro\", erläuterte der Experte. \"Deshalb muss es auch entsprechende Einkommensunterschiede geben.\"