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Krankenhausarzt zwischen Ökonomie und Freiheit der Berufsausübung (08.07.2009)

Der Marburger Bund ist seit jeher Berufsverband und Gewerkschaft für die Krankenhausärzte. Seine gewerkschaftliche Seite wird in den letzten Jahren immer stärker wahrgenommen. Da geht es um Tarife, um Lohnprozente, um Zulagen und um arbeitsrechtlichen Hickhack. Marburger Bund als Idee ist aber mehr als das. Es gibt für ihn medizinisch fachliche Fragestellungen wie z.B. die Weiterbildung oder gesellschaftspolitische wie die Krankenhausfinanzierung.

Bei all den Einzelthemen darf das Fundament der ärztlichen Berufsausübung nicht aus dem Blickfeld geraten. Hierauf wies im Mai letzten Jahres ein Beschluss der 113. Hauptversammlung des Bundesverbandes hin, der einen Appell enthielt, die ethischen Grundlagen des Arztberufs deutlicher ins Bewusstsein zu rücken. Der Marburger Bund verpflichtete sich mit diesem Beschluss, sich vermehrt Fragen der Ethik zuzuwenden und dazu auch sachkundigen Rat einzuholen. Spötter mögen vielleicht sagen, nach Jahren der „Monetik“ sei jetzt im Verband wieder etwas Ethik angesagt. Aber das Thema ist zu ernst.

Die Rahmenbedingungen für die ärztliche Arbeit im Krankenhaus haben sich verschlechtert. Die Finanzierung lässt zu wünschen übrig, vielfach wird über unzureichende Stellenausstattung geklagt. Dabei haben sich die Fallzahlen erhöht und die Verweildauern verkürzt. Diese Entwicklung kann nicht ohne Einfluss auf das ärztliche Berufsbild bleiben. Ärzte sind oft Getriebene - schließlich muss der Betrieb laufen. Es sind die Strukturen und Rahmenbedingungen des Krankenhausbetriebs, die ärztliches Tun und Unterlassen steuern. Es ist die Arbeitswelt Krankenhaus, die dafür sorgt, dass viele Ärzte die Freude am Beruf verlieren und nach Alternativen in der Industrie oder im Ausland suchen. Muss ein Verlust der Ethik festgestellt werden?

Der Marburger Bund will dieser Frage in einem ganztägigen Symposium nachgehen, das am 18.6.2009 in Stuttgart veranstaltet wird. Untersucht werden soll das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Freiheit der Berufsausübung, in dem der Krankenhausarzt steht. Hierfür konnte eine Reihe hochkarätiger Referenten wichtiger Institutionen gewonnen werden. Die Seite der Krankenhausträger ist ebenso vertreten wie die Wissenschaft. Die Mitwirkung des Bundesvorsitzenden Rudolf Henke zeigt, welchen Stellenwert das Thema für den Marburger Bund hat. Mit der Veranstaltung wird die Verpflichtung eingelöst, die die Hauptversammlung formulierte. Das soll aber nicht die einzige Aktivität in Sachen Ethik bleiben.

Zu dem Symposium wird hiermit herzlich eingeladen.


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