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Erstes Guillain-Barré-Syndrom nach H1N1-Impfung (16.11.2009)

Die erkrankte Frau gehört zu den Angehörigen des Gesundheitswesens, die seit dem 20. Oktober geimpft werden. Die Frau erkrankte offenbar innerhalb von zehn Tagen nach der Impfung, was im Fall einer Guillain-Barré-Erkrankung ungewöhnlich früh ist. Laut Afssaps beträgt das Intervall normalerweise vier bis sechs Wochen, weshalb nach anderen Auslösern in der Anamnese gesucht werde.

Als solche kommen außer Impfungen auch Infektionen in Frage. In Frankreich erkranken jedes Jahr 1.700 bis 1.800 Menschen an einem Guillain-Barré-Syndrom. Eine französische Studie schätzt die Inzidenz im Anschluss an eine Grippe auf 4 bis 7 auf 100.000 Grippefälle. Die Inzidenz nach einer Impfung soll nach den US-Erfahrungen aus dem Jahr 1976 (allerdings bei anderen, heute nicht eingesetzten Impfstoffen) bei 1 zu 100.000 liegen (Am J Epidemiol 1979; 110: 105-23).

Das Paul-Ehrlich-Institut bezweifelt, dass die Grippe-Impfung ein Guillain-Barré-Syndrom auslöst und beruft sich auf mehrere kontrollierte Studien zum Risiko nach saisonalen derzeit verfügbaren, modernen Grippeimpfstoffen.

Mit Ausnahme zweier Studien, die ein geringfügig erhöhtes Risiko fanden, sei dort keine Assoziation zwischen dem Guillain-Barré-Syndrom und den saisonalen Impfstoffen festgestellt worden. Wenn überhaupt ein Risiko für ein Guillain-Barré-Syndrom nach saisonalen Grippeimpfstoffen bestehe, sei es es ausgesprochen gering. Das Paul-Ehrlich-Institut sieht sie eher in der Größenordnung von einem zusätzlichen Fall pro 1 Million Dosen. Der Nutzen der Impfung werde dadurch nicht infrage gestellt.

Gleichwohl hat das Paul-Ehrlich-Institut eine epidemiologische Untersuchung zum Auftreten des Guillain-Barré-Syndroms/ Miller-Fisher-Syndroms begonnen und auf seiner Internetseite ein Meldeformular publiziert.



© rme/aerzteblatt.de


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