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Vor allem kleinen Krankenhäusern droht die Schließung (07.05.2010)

Das geht aus dem Krankenhaus-Rating-Report 2010 hervor, der gemeinsam vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung, der Admed GmbH und dem Institute for Healthcare Business GmbH erstellt und heute in Berlin präsentiert wurde.

Grund für die verbesserte Situation seien die Erlössteigerungen infolge des Krankenhausfinanzierungs-Reformgesetzes. „Doch die Finanzsituation der deutschen Krankenhäuser dürfte sich ab 2011 wieder verschlechtern“, prophezeien die Autoren.

Von einer Schließung bedroht seien tendenziell kleine öffentlich-rechtliche oder ländliche Krankenhäuser. Vor allem kommunale Häuser würden den Investitionsstau spüren, den die Autoren der Studie auf 12,6 Milliarden Euro beziffern. „Sinkende Steuereinnahmen der Kommunen und die verschlechterte allgemeine Lage der Kliniken ab dem Jahr 2011 lassen vermuten, dass es dann zu vermehrten Privatisierungen kommen wird“, heißt es in dem Report. Dies gelte insbesondere für Häuser in Rheinland-Pfalz, Südhessen sowie in Teilen von Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern.

„Mittel- bis langfristig ist davon auszugehen, dass insbesondere im ländlichen Bereich die derzeit bestehende Krankenhausinfrastruktur nicht in vollem Umfang wird aufrechterhalten werden können“, schreiben die Autoren. Sie schlagen eine vollständige Integration des ambulanten und stationären Sektors vor, zum Beispiel in Form von bettenführenden Medizinischen Versorgungszentren oder Krankenhäusern, die die ambulante fachärztliche Versorgung übernehmen.
In dem Rating stehen Krankenhäuser besser da, die eine hohe Patientenzufriedenheit aufweisen und die die Ergebnisse ihrer Qualitätsmaßnahmen öffentlich zugänglich machen. Ebenfalls seien kleine Krankenhäuser erfolgreicher, wenn sie nur eine oder zwei Fachabteilungen besäßen. „Ein Erfolgsrezept könnte demnach die Fokussierung auf wenige Leistungen sein“, sagte Admed-Geschäftsführer Sebastian Krolop.

Im Jahr 2008 sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 17,5 Millionen angestiegen. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Beschäftigten lediglich um 0,7 Prozent auf 797.500 zu. Obwohl die Kosten je Vollkraft in den Jahren 2002 bis 2008 um 16,5 Prozent beim ärztlichen Dienst beziehungsweise um acht bis elf Prozent beim nicht-ärztlichen Dienste gestiegen seien, sei der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten im gleichen Zeitraum von 65,2 Prozent auf 60,5 Prozent gesunken, heißt es in dem Report.

„Dies ist vermutlich auf Outsourcing und verbesserte Arbeitsabläufe zurückzuführen.“ Bis zum Jahr 2020 rechnen die Autoren damit, dass acht Prozent mehr Ärzte und etwa fünf Prozent mehr Pflegekräfte gebraucht werden.

Der Krankenhaus-Rating-Report 2010 basiert auf Stichproben aus den Jahresabschlüssen von 1.032 Krankenhäusern in den Jahren 2007 und 2008 sowie Hochrechnungen für das Jahr 2010. © fos/aerzteblatt.de


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