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Notfallversorgung bleibt in Großenhain (19.12.2010)

Großenhain behält nach dem Abriss des Krankenhauses 2012 seine Notfallambulanz. Mit dieser Antwort auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Sebastian Fischer (CDU), verblüffte jetzt Sachsens Staatsministerin Christine Clauß. Im neuen Facharztzentrum werden Räume für eine Notfallambulanz zur Erstversorgung von Notfallpatienten eingerichtet, so die Ministerin. Dafür steht diesen Patienten in der neuen Rehaklinik auch die Röntgendiagnostik (einschließlich CT) zur Verfügung.

Gespräche mit Ärzten

Klinik-Geschäftsführer Markus Funk hatte dagegen stets betont, dass eine Notfallambulanz nur mit einem Krankenhaus im Hintergrund funktioniert, mit den entsprechenden Operationskapazitäten und Fachabteilungen. Hat die Ministerin ein Machtwort zum Fall Großenhain gesprochen? Wohl kaum. Denn was da als „Notfallambulanz“ bezeichnet wird, ist natürlich mitnichten eine „Ambulanz“. Das räumte auch Klinikchef Funk gestern ein. Es werden lediglich Räume zur Verfügung gestellt. Wer die Patienten behandeln soll – Rehaärzte, Klinik- oder niedergelassene Mediziner aus dem Facharztzentrum – nichts davon ist bislang klar. Am wahrscheinlichsten sei, dass die Elblandkliniken von anderen Standorten abwechselnd Ärzte nach Großenhain schickt, so Funk. Auch Gespräche mit den eingemieteten Ärzten im Ärztehaus wird es geben. Diese zu gewinnen, angesichts eigener voller Wartezimmer, zwischendurch Notfälle zu behandeln, dürfte schwierig sein. Wie das überhaupt praktisch zu machen ist, muss besprochen werden. Klinikchef Funk versucht nicht, den Kompromiss schönzureden: „Das ist für die kleinere Platzwunde durchaus vernünftig, ein Patient mit Herzinfarkt ist natürlich besser in Riesa aufgehoben“, so Markus Funk. Damit ist gesagt, was die plötzlich geplante Notversorgung kann und was sie vor allem nicht kann.

Gespräche mit den Kassen

Großenhain ist auch in anderer Hinsicht zum Präzedenzfall für Sachsen geworden. Denn die Ministerin kündigte gleichzeitig Verhandlungen mit den Krankenkassen an. Thema: Die Vergütung der freiwilligen Notarzt-Dienste auf dem Land. Da die schlechter bezahlt werden als in der Stadt, wollen immer weniger Ärzte Notdienste in Großenhain übernehmen. Und das, obwohl Landkreis und DRK die Rettungswache mit großem Aufwand modernisiert haben. Auch das zweite Rettungsfahrzeug ist fest zugesagt.

Mit der Rettungswache in Thiendorf stehen dann drei Fahrzeuge fürs Großenhainer Land zur Verfügung. Damit sei die vorgeschriebene Zeit von zehn Minuten, innerhalb der ein Rettungswagen vor Ort beim Patienten sein muss, einzuhalten, so die Ministerin.


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