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Universitätsmedizin Leipzig zieht positive Bilanz (31.08.2012)

"Das gelingt uns trotz zunehmend widriger Rahmenbedingungen",
konstatiert Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand
des Universitätsklinikums Leipzig. Seit Jahren verzeichnet das
UKL eine stetig wachsende Zahl von Patienten, die die Hilfe der
Universitätsmediziner in Anspruch nehmen. 51.336 stationäre
Patienten kamen 2011 ins Klinikum. Auch die ambulanten
Behandlungen werden verstärkt genutzt, 2011 waren dies 316.856
Patienten. Die weitere Zunahme komplizierter Behandlungsfälle
zeigte sich auch in der hohen durchschnittlichen Fallschwere mit
einem Case-Mix-Index von 1,53, der konstant oberhalb des
universitären Durchschnitts von 1,49 liegt.

Gleichzeitig erweiterte das UKL sein Leistungsspektrum, um auf
die sich wandelnden Anforderungen an moderne Medizin zu
reagieren. "Wir haben auch im vergangenen Jahr die
hochspezialisierte Versorgung schwerkranker Menschen durch die
Einführung innovativer Methoden wie des DaVinci-OP Roboters oder
eines PET-MRTs weiter ausgebaut, um unseren Patienten eine
optimale Hilfe anbieten zu können", so der Medizinische Vorstand.

Dies erfolgte trotz fehlender Investitionsfinanzierung für
Ersatz- und Neubeschaffungen von z.B. medizinischen Großgeräten
im laufenden Landes-Doppelhaushalt, betonte Ekkehard Zimmer,
Kaufmännischer Vorstand des UKL. "Die trotzdem erforderlichen
nötigsten Ersatzinvestitionen in Geräte und die Umsetzung von
Bauvorhaben haben wir mit eigenen Finanzmitteln in Höhe von 16,3
Millionen realisieren können." Zudem wird dem UKL als einzigem
Universitätsklinikum in Deutschland seit 2003 der durch
Forschung und Lehre als hoheitliche Aufgabe im Rahmen der
stationären und ambulanten Krankenversorgung entstehende
Mehraufwand nicht vergütet. Dass es trotz dieser zusätzlichen
Aufwendungen und außergewöhnlichen Belastungen gelungen ist, ein
positives Ergebnis zu erreichen, sei vor allem dem großen
Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken.
"Das UKL ist ein wirtschaftlich gesundes Klinikum mit sehr guten
Voraussetzungen für die weitere Entwicklung", so der
Kaufmännische Vorstand. "Dennoch werden wir die bisherige
Kompensation fehlender Investitionsmittel nicht dauerhaft
erbringen können, ohne die Unternehmenssubstanz und damit das
Klinikum nachhaltig zu gefährden." Indizien dafür zeigen sich
bereits im deutlich niedrigeren Jahresergebnis gegenüber dem
Vorjahr.

Dass eine prosperierende Universitätsmedizin als
Wirtschaftsmotor weit über die Grenzen des Medizincampus für die
Stadt Leipzig und das Land Sachsen wirkt, belegen die Ergebnisse
einer Studie der TU Dresden zur ökonomischen Relevanz der UML.
"Die Universitätsmedizin trägt entscheidend zur
Wirtschaftsentwicklung der Region bei und schafft wichtige
Arbeitsplätze", erläutert dazu Prof. Dr. Hans Wiesmeth, Autor
der Studie und Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU
Dresden. "Als Beschäftigungsmultiplikator im Wachstumsmarkt der
Gesundheitswirtschaft sorgt die UML als Leipzigs zweitgrößter
Arbeitgeber dafür, dass fast 10.000 Arbeitsplätze direkt und
indirekt finanziert werden". Die so entstehenden
Einkommenseffekte summieren sich auf 200 Millionen, flankiert
von weiteren ca. 200 Millionen an Konsumeffekten.

"Vor diesem Hintergrund ist eine stabile Entwicklung der
Universitätsmedizin Leipzig sicher auch im Interesse der Stadt
und des Landes", resümiert Prof. Dr. Wolfram Knapp,
Aufsichtsratsvorsitzender des UKL. "Das hohe Leistungsniveau der
UML lässt sich aber nur aufrechterhalten, wenn die Kosten für
notwendige Ersatzinvestitionen und Erhaltungsmaßnahmen künftig
nicht nur aus eigenen Kräften erbracht werden müssen".

Eine der hohen Leistung angemessene Finanzierung sei auch die
Grundlage für die Fortsetzung der guten Entwicklung der UML in
Forschung und Lehre. Die Leipziger Medizinische Fakultät gehört
zu den besten und beliebtesten Fakultäten in der
Studierendenausbildung mit 3.255 Studierenden, trotz des bezogen
auf die Zahl der Studierenden deutschlandweit niedrigsten
Landeszuführungsbetrages von 52,8 Millionen Euro. "Trotz dieser
Ausgangslage haben wir durch eine deutliche Steigerung der
Forschungsleistungen 2011 fast 53 Millionen Drittmittel
einwerben können", sagt Prof. Joachim Thiery, Dekan der
Medizinischen Fakultät. "Hier sind wir jedoch an einer Engstelle
angelangt, die wir aus dem knappen Landeszuschuss
Hochleistungsforschung nicht mehr gegenfinanzieren können." Die
wissenschaftlichen Leistungen der Medizinischen Fakultät sind
wesentlicher Motor auch für die wirtschaftliche Entwicklung der
Gesamtmedizin im Freistaat. Dies wird ebenso durch das Gutachten
von Prof. Wiesmeth unterstrichen. Thiery: "Leipzig hat
international sichtbare und richtungsweisende Forschungsprojekte
wie z. B. LIFE und das IFB AdipositasErkrankungen vorzuweisen.
Das alles belegt die große wissenschaftliche Leistungsfähigkeit
der medizinischen Forschung in Leipzig, die durch
leistungsorientierte Zielvereinbarungen mit dem Freistaat
abgesichert werden sollte."

Die Fortsetzung des Kurses in 2012 wird nicht zuletzt bestimmt
von den Rahmenbedingungen, stellen Aufsichtsratsvorsitzender,
Vorstand und Dekan übereinstimmend klar. Auch in diesem Jahr
erwartet das UKL ein ausgeglichenes Ergebnis. "Die weitere
Entwicklung der UML wird allerdings stark abhängig sein von dem
Engagement der Landesregierung", so Fleig. "Wir sind aber
optimistisch, dass diese ihre Verantwortung in der Unterstützung
der Medizin wie bisher wahrnimmt und uns ein Fortschreiben
unserer Erfolgsgeschichte ermöglicht."

quelle: Universitätsklinikum Leipzig AöR
Helena Reinhardt
Pressesprecherin


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