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Notarztmangel aufgefangen (18.04.2009)

Im Schaukasten des St.-Clemens-Hospitals hängen stets fünf bis sechs Stellengesuche für Fachärzte. Doch diese Mediziner, arbeiten oft auch als Notarzt – und so wird auch deren Zahl knapp. Das Hospital als eines der fünf Kreis-Krankenhäuser hat deshalb die Reißleine gezogen und das System der Notarztversorgung reformiert. Seit März arbeitet es mit einer privaten Ärztevermittlung, der Notarztbörse, zusammen. Die vermittelt \"freie Notärzte\", die auf Honorarbasis nur für den Notdienst anreisen. Auch eine Hand voll niedergelassener Ärzte hat das Krankenhaus in das Rettungswesen einbezogen. \"Das funktioniert jetzt sehr gut\", sagt der Leitende Notarzt des Hospitals, Andreas Lamers.
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Zahlen und Fakten

Der Kreis Kleve zahlt den fünf Krankenhäusern pro Jahr 1,4 Millionen Euro für die Notärzte. Insgesamt kostet das Rettungswesen (mit fünf Rettungswachen, zwölf Rettungswagen, elf Krankentransportwagen und acht Noteinsatzfahrzeugen für die Notärzte und den Rettungsassistenten den Kreis zehn Millionen Euro im Jahr.

Honorare unterschiedlich

Die Honorare für freie Notärzte sind aber im Kreis Kleve von Träger zu Träger unterschiedlich: Während ein Notarzt im St.-Clemens-Hospital 27,50 Euro pro Einsatz bekommt, sind es im Marienhospital in Kevelaer nur 15,41 Euro. Klinikärzte, die Notdienste leisten, sind nicht mehr in den Klinikdienst eingebunden. Das war früher anders und kkonnte zum Problem werden: Der Notarzt steht im OP, ein Notruf kommt rein, ein anderer Notarzt musste einspringen – im Zweifelsfall mit weiterem Anfahrtsweg.

Generell ist die medizinische Notfallversorgung im Kreis derzeit aber nicht gefährdet, sagen Kreissprecher Eduard Großkämper und die Krankenhäuser. Denn wichtiger als der Notarzteinsatz ist laut Landesgesetz der Einsatz von Rettungskräften. Von dem Moment, an dem der Notruf abgesetzt wird, dauert es im Kreis Kleve in fast allen Fällen maximal zwölf Minuten bis der erste Retter, also ein ausgebildeter Rettungassistent, da ist. Das Landesgesetz schreibt diese Frist für 90 Prozent der Einsätze vor. Auch der Notarzt braucht in der Regel nicht länger als 15 Minuten.

Damit steht der Kreis im Vergleich gut da. Die Chancen aber, Ärzte in ländliche Regionen zu locken, sind schlecht. \"In Städten wird oft mehr bezahlt, die Belastung ist nicht so hoch, weil sich mehr Krankenhäuser die Notdienste teilen\", sagt Peter Gretenkort von der Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW. Auch Lamers sieht das so: \"Der Arztberuf ist zu unattraktiv.\"


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