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Vorsorge statt Blindheit Der 12. März 2009 ist Weltglaukomtag (19.04.2009)

Eine Form des Glaukoms, der Forscher in der letzten Zeit besonders viel
Aufmerksamkeit schenken, ist das so genannte Normaldruckglaukom. Denn nicht
immer ist beim Glaukom der Augeninnendruck erhöht. Bei einem Drittel der Patienten
erleidet der Sehnerv einen Schaden, obwohl der gemessene Druck als „normal“ gilt.
Die Suche nach den Krankheitsursachen und damit die Erforschung möglicher
Behandlungswege geht in verschiedene Richtungen, denn viele Faktoren spielen
eine Rolle. Blutdruckschwankungen, insbesondere ein phasenweise zu niedriger
Blutdruck können dazu beitragen, dass die Blutversorgung des Sehnervs nicht
ausreicht. Neue Erkenntnisse zeigen, dass auch das Hirnwasser, das durch die
Hohlräume des zentralen Nervensystems fließt und das auch den Sehnerv umspült,
am Krankheitsgeschehen beteiligt ist. Kann es nicht ungehindert fließen und sich
regelmäßig erneuern, reichern sich möglicherweise Stoffe an, die den Sehnerv krank
machen. Forscher der Universitäts-Augenklinik Mainz richten ihr Augenmerk zudem
auf das Immunsystem. Denn es zeigt sich, dass bei Patienten mit einem
Normaldruckglaukom die Autoimmunität verändert ist. Bei jedem Menschen bilden
sich Antikörper gegen körpereigenes Gewebe, ohne dass dies an sich schon eine
Krankheit wäre. Insbesondere beim Normaldruckglaukom sind diese Auto-Antikörper
in ihrer Menge und Verteilung jedoch deutlich verändert.
Bis diese neuen Erkenntnisse in neue Behandlungen einfließen, die sich direkt
gegen die Krankheitsursachen richten, wird noch viel Forschungsarbeit notwendig
sein. Doch schon heute können Augenärzte das Glaukom wirksam behandeln –
kaum ein Patient muss bei rechtzeitigem Therapiebeginn am Glaukom erblinden.
Wesentlicher Ansatzpunkt ist bisher die medikamentöse oder operative Senkung des
Augeninnendrucks. Sie entlastet den Sehnerv und trägt dazu bei, dass die
Nervenzellen und damit das Sehvermögen erhalten bleiben.
Regelmäßige Untersuchung ab dem Alter von 40 Jahren sinnvoll
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Krankheit frühzeitig erkannt wird. Am
Weltglaukomtag wollen die World Glaucoma Association (WGA) und die World
Glaucoma Patient Association (WGPA) deshalb weltweit die Notwendigkeit von
augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen deutlich machen. In Deutschland
unterstützen der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) und der
Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung e.V. diese Aktivitäten. Der BVA rät, spätestens ab dem Alter von 40 Jahren, alle zwei Jahre zur
Glaukomvorsorgeuntersuchung beim Augenarzt zu gehen. Denn das Alter zählt zu
den wichtigsten Risikofaktoren, ein Glaukom zu entwickeln. Menschen, in deren
Familien Glaukomfälle bekannt sind, stark Kurzsichtige und Diabetiker mit
fortgeschrittenen Veränderungen am Auge sind ebenfalls besonders gefährdet.
Zentraler Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung ist die Beurteilung des
Sehnervenkopfs durch den Augenarzt. In Verdachtsfällen stehen hochmoderne
Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Sie können Glaukomschäden schon in
einem sehr frühen Stadium nachweisen, noch ehe es zu einem Verlust des
Sehvermögens gekommen ist.
10. Augenärztliche Akademie in Düsseldorf
Das Glaukom ist ein wichtiges Thema der 10. Augenärztlichen Akademie
Deutschland, die vom 10. bis 14. März in Düsseldorf stattfindet. Zu diesem größten
Fortbildungskongress für niedergelassene Augenärzte in Deutschland, gemeinsam
veranstaltet von BVA und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG)
werden mehr als 4000 Teilnehmer erwartet.
Patientenveranstaltung am 10. März
Im Rahmen des Kongresses lädt der Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung zu
einer Patientenveranstaltung am 10. März um 18.30 Uhr im Congress Center
Düsseldorf (Raum 3) ein. Experten aus ganz Deutschland geben Auskunft über die
Ursachen des Glaukoms, die Möglichkeiten, der Krankheit auf die Spur zu kommen,
und die Behandlungsstrategien.


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